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Vintage Nylonstrümpfe

Die Revolution am Bein: Eine Geschichte der nostalgischen Vintage-Nylonstrümpfe

Die Revolution am Bein: Eine Geschichte der nostalgischen Vintage-Nylonstrümpfe


Der Nylonstrumpf ist weit mehr als nur ein Kleidungsstück; er ist ein Symbol für Eleganz, Luxus und eine technologische Revolution. Seine Geschichte ist eng mit den turbulenten Ereignissen des 20. Jahrhunderts verwoben und erzählt von beispielloser Begeisterung, Kriegsknappheit und dem Siegeszug einer Kunstfaser.

Der Durchbruch: Eine Faser erobert die Welt

Die Geburtsstunde des Nylonstrumpfs liegt in den späten 1930er Jahren. Nach jahrelanger Forschung beim amerikanischen Chemiekonzern DuPont präsentierte der Chemiker Wallace Hume Carothers 1935 die erste vollsynthetische Faser der Welt: Nylon. Das Material, ursprünglich für industrielle Zwecke und Zahnbürstenborsten gedacht, erwies sich als sensationeller Ersatz für die damals üblichen, teuren und empfindlichen Seidenstrümpfe sowie die gröberen Strümpfe aus Baumwolle oder Wolle.

Die offizielle Markteinführung der Nylonstrümpfe fand am 15. Mai 1940 in den USA statt. Dieser Tag ging als "N-Day" in die Geschichte ein. Der Ansturm war gigantisch: Fünf Millionen Paare wurden in den ersten Tagen verkauft. Die Frauen rissen sich förmlich um das Produkt, das als robuster, feiner und billiger als Seide galt. Die ersten Modelle hatten eine Garnstärke von etwa 40 bis 70 Denier (Den), galten aber im Vergleich zur Vorgängerware bereits als hauchzart.

Kriegsbedingte Knappheit und der Kultstatus

Die anfängliche Freude währte nicht lange. Mit dem Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg wurde Nylon zu einem kriegswichtigen Material. Die Produktion wurde fast vollständig auf militärische Güter wie Fallschirme, Zeltplanen und Seile umgestellt.

Von 1942 bis 1945 waren Nylonstrümpfe kaum noch erhältlich und wurden zu einem kostbaren Luxusgut auf dem Schwarzmarkt oder sogar zu einer Art "Zweitwährung". Um den eleganten Look zu imitieren, griffen viele Frauen zu kreativen Alternativen: Sie malten sich mit kosmetischer Flüssigkeit eine "flüssige Strumpfhose" auf die Beine und zogen sich mit einem Augenbrauenstift eine Naht auf die Waden.

Nach Kriegsende kam es 1945 und 1946 zu den sogenannten "Nylon Riots" in den USA, als DuPont die Produktion wieder aufnahm. Die Nachfrage war so hoch, dass es in Kaufhäusern zu Krawallen kam, da das Angebot die schiere Masse der wartenden Kundinnen nicht decken konnte. Allein in Pittsburgh standen 40.000 Frauen für 13.000 Paar Strümpfe Schlange.

Die goldenen Jahre des Vintage-Looks: 1945 bis 1960

Die Nachkriegszeit markierte die Goldene Ära des Nylonstrumpfs, insbesondere in den späten 40er und den 50er Jahren. Der typische "Vintage-Nylonstrumpf" dieser Zeit zeichnete sich durch folgende Merkmale aus:

Die Naht (Fully Fashioned): Die Strümpfe wurden auf Flachstrickmaschinen gewirkt und mussten an der Rückseite vernäht werden. Diese feine, oft dunkle Naht ist heute das ikonischste Merkmal des nostalgischen Looks und galt als Zeichen von Eleganz, da sie das Bein optisch verlängerte.

Feinheit: Die Strümpfe wurden immer feiner. Während die frühen Modelle bei 40 Den begannen, wurden in den frühen 50er Jahren bereits zarte 15 Den und später sogar 10 Den erreicht, was für einen hauchzarten, transparenten Schimmer sorgte.

Strumpfhalter: Sie waren zwingend erforderlich, da die Strümpfe nicht dehnbar waren und ohne Strumpfband am Strumpfhalter nicht halten konnten. Halterlose Strümpfe gab es erst später.

Ab Mitte der 1950er Jahre begann der nahtlose Strumpf, gewirkt auf Rundstrickmaschinen, langsam die Vorherrschaft zu übernehmen.

Das Ende einer Ära und die heutige Renaissance

Die späten 1960er Jahre brachten das Ende der Dominanz des Nylonstrumpfs mit sich:

Der Minirock: Er machte neue Lösungen für die Bedeckung des Beines notwendig.

Die Erfindung von Lycra (Spandex) und moderneren

Rundstrickmaschinen: Dies führte 1959 zur Entwicklung der Strumpfhose (Pantyhose). Die Strumpfhose war bequemer, praktischer und passte besser zum Lebensstil der neuen Generation.

Obwohl die Strumpfhose den Markt eroberte, ist der nostalgische Vintage-Nylonstrumpf mit Naht bis heute ein beliebtes Fetisch- und Retro-Accessoire geblieben. Er symbolisiert eine Ära des Glamours, des sorgfältigen Ankleidens und einer unvergesslichen Moderevolution. Die Nachfrage nach originalgetreuen Reproduktionen in der geringen Den-Zahl und mit der charakteristischen Rücknaht hält den Kult um die feine Kunstfaser lebendig.

Als Nylonstrümpfe oder Feinstrümpfe bezeichnet man Strumpfwaren, also Strümpfe oder Strumpfhosen, aus Polyamid (Handelsnamen Nylon, Perlon) oder ähnlichen Mikrofasern. Sie sind gewirkt und deshalb relativ kurzlebig, da sie zu Beschädigungen, insbesondere Laufmaschen, neigen. Nylonstrümpfe werden häufig sichtbar, beispielsweise unter Röcken, getragen und üben auf manche Menschen eine starke erotische Ausstrahlung aus,[1] die bis zum Fetischismus gehen kann.

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